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Melzer-Festspiele statt Thiem-Mania in Kitzbühel
„Ich hoffe nicht, dass er mich vom Platz schießt“, meinte Jürgen Melzer nach seinem Erstrunden-Sieg bei den Generali Open in Kitzbühel mit einem Lächeln auf den Lippen. Doch dass er im „Generationen-Duell Jungstar Dominic Thiem in die Schranken weisen kann, daran glaubt der „Altmeister“ wohl selbst nicht wirklich.
Sensation vor ausverkauftem Haus
Die 5800 Tennisfans in der erstmals seit Jahren komplett ausverkauften Arena mussten sich mehrmals die Augen reiben. Denn die ehemalige Nummer acht der Welt spielte vollkommen frei auf, verinnerlichte die prickelnde Atmosphäre und holte sich Satz eins sensationell mit 6:3. „Viel hat vor dem Spiel ja nicht für mich gesprochen – doch vom ersten bis zum letzten Ball fabrizierte ich eigentlich fast keine dummen Fehler“, meinte der Deutsch-Wagramer nach dem Match. Im Gegensatz zum großen Favoriten! Thiem wirkte verkrampft und hatte vor allem mit Melzers Aufschlag immer wieder seine Probleme. Nach einer Stunde und 18 Minuten verwertete Melzer seinen erstmal Matchball zum 6:3 und 7:5.
Silbernes Verdienstzeichen für Österreichs Nummer eins
„Natürlich ist das jetzt bitter. Aber man sieht, wie hoch das Niveau ist, man sieht, wie gut alle spielen können. Es war nicht mein Spiel, aber das war sicher nicht mein letztes Kitzbühel-Turnier“, meinte der sichtlich enttäuschte Thiem. Seine Enttäuschung wurde am Abend ein wenig gelindert. Der Lichtenwörther erhielt nämlich im engsten Familien- und Freundeskreis im Beisein von Skisprung-Ass Gregor Schlierenzauer von Verteidigungs- und Sportminister Hans-Peter Doskozil das Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen. Eine riesige Ehre, auch wenn Thiem wohl lieber die goldene Gams mit nach Hause genommen hätte.
Emotionales Bruder-Duell um Halbfinaleinzug
Im Viertelfinale trifft Jürgen Melzer übrigens auf seinen kleinen Bruder Gerald, der im Achtelfinale den Spanier Gimeno-Traver besiegte. „Ich war immer noch ein bisschen müde von den Strapazen im Davis Cup. Ich habe mich aber daher extrem konzentriert. In der Vergangenheit war ich zu nervös und verkrampft. In diesem Jahr hatte ich nicht einmal Zeit nachzudenken.“ Das Bruder-Duell wird bestimmt sehr emotionell. „Immerhin habe ich dem Kleinen seinen ersten Schläger geschenkt“, schmunzelt der große Bruder Jürgen.
Fotos: GEPA pictures
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